Familienforschung

Erste Seite aus einem der Schwabacher Totenbücher - Zeichnung eines Totenkopfes
Bildrechte LAELKB, PfA Schwabach-St. Martin, KB 9.5.0001 - 1159 - 103
Bestattungsbuch aus dem Pfarrarchiv Schwabach-St. Martin

Suchen Sie nach Ihren Vorfahren, Ihrer Herkunft oder Verbindungen zwischen den Generationen? Hier könnten Sie genau richtig sein!

Familienforschung – auch Genealogie genannt – ist nicht nur die Erstellung eines Stammbaums. Wer sich mit ihr befasst, begibt sich auf eine Reise in die Vergangenheit, entdeckt Geschichten hinter Namen und Daten und erhält Einblicke in gesellschaftliche, kulturelle und historische Zusammenhänge. Familienforschung verbindet Geschichte mit persönlicher Identität und ermöglicht ein tieferes Verständnis der eigenen Herkunft.

Für den Beginn Ihrer Familienforschung ist es wichtig, sich im Vorfeld zu informieren. Im Folgenden finden Sie eine Sammlung häufig gestellter Fragen und Materialien zum Thema Familienforschung:

1. Welche Informationen sollte ich vorab sammeln?

Starten Sie Ihre Nachforschungen im eigenen Umfeld:

  • Notieren Sie alle bekannten Daten über Eltern, Großeltern und weitere Verwandte.
  • Nutzen Sie amtliche Dokumente, alte Urkunden oder mündliche Überlieferungen.
  • Fragen Sie ältere Familienmitglieder nach Erinnerungen, Orten und Ereignissen.

Wichtig: Notieren Sie möglichst alle relevanten Informationen! Neben Angaben wie Name, Beruf, Geburts-, Heirats- und Todesdatum ist der jeweils dazugehörige Ort besonders wichtig. Er bildet den Schlüssel für die Recherche, da die Standesamtsregister und Kirchenbücher seit jeher auf Pfarramtsebene geführt werden und damit prinzipiell nur die Eintragungen eines bestimmten Ortes oder einer Kirchengemeinde umfassen.

2. Welche Unterlagen können Informationen enthalten?

Folgende Unterlagen können für Ihre Suche relevant sein: 

  • Urkunden von Standes- und Pfarrämtern
  • alte Familienfotos mit Beschriftungen
  • Zeugnisse, Verträge und Briefe
  • Einträge in Familienbibeln oder alten Stammbüchern
  • "Nachweise arischer Abstammung" aus der Zeit des Nationalsozialismus

Letztere sind mit Vorsicht zu betrachten, da deren Objektivität nicht garantiert werden kann.

3. Kirchenbücher - Wo finde ich sie?

Das LAELKB verwahrt die Kirchenbücher eines Großteils der Pfarrämter der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern sowie einiger Gemeinden der reformierten Kirche in Bayern. Die übrigen Gemeinden verwahren diese selbst. Bitte beachten Sie: Ein Großteil der Kirchenbücher ist bereits digitalisiert und kann im Internet über Archion eingesehen werden. Bevor Sie einen kostenpflichtigen Zugang erwerben, prüfen Sie bitte, ob die Kirchenbücher Ihrer Gemeinde bereits verfügbar sind.

Grundsätzlich verfügen wir über keine Unterlagen von Gemeinden, die nicht evangelisch sind oder nicht zu Bayern (und damit auch nicht zur evangelischen Landeskirche) gehören. Dies gilt insbesondere für die ehemals bayerische Pfalz.

Zusätzlich zu den Kirchenbüchern können die 1876 eingeführten Personenstandsregister der Standesämter eine wertvolle Quelle darstellen. In diesen sind die Geburts-, Heirats- und Sterbeurkunden aller Einwohner zu finden. Sie befinden sich entweder vor Ort in den Standesämtern oder in den jeweils zuständigen Kommunalarchiven.

Vorschau
Regalboden im Magazin mit Kirchenbüchern
4. Wie lerne ich das Lesen alter Schriften?
Schreiben der Diasporagemeinde Tischenreuth an den Gustav-Adolf-Verein, Juni 1893
Bildrechte LAELKB, Foto: Marcel Luitjens
Schreiben der Diasporagemeinde
Tirschenreuth an den Gustav-Adolf-Verein,
Juni 1893

 

Die für Sie wichtigen Quellen sind nicht in heutiger Schrift verfasst. Daher ist es wichtig, dass Sie Kenntnisse im Lesen alter deutscher Schriften besitzen oder sich diese aneignen. Folgendes hilft Ihnen beim Einstieg in das Lesen alter Schriften:

  • unsere Schrifttafeln - entweder im Lesesaal erhältlich oder hier zum Einsehen und Herunterladen:
  • im Lesesaal zur Verfügung stehende Hilfsmittel, wie z.B. Übungs- und Lehrbücher zur deutschen Schriftkunde, Ortsverzeichnisse, einführende Literatur zur Familienforschung und Wörterbücher
  • in stark begrenztem Umfang können unsere Mitarbeitenden Hilfestellungen geben
  • viele Einträge, besonders in den Kirchenbüchern des 19. Jahrhunderts, sind durch die Verwendung von gedruckten Tabellen oder Formularen besonders benutzerfreundlich, gut lesbar und standardisiert

Mit etwas Geduld und Interesse wird Familienforschung zur faszinierenden Entdeckungsreise in Ihre Familiengeschichte.